Borreliose beim Pferd - eine diagnostische Herausforderung
Lyme-Borreliose ist eine durch die Spirochäte "Borrelia burgdorferi" verursachte Infektion, benannt nach Willy Burgdorfer, der 1981 den Zusammenhang zwischen diesem spiralenförmigen Bakterium und einem Erkrankungskomplex erkannte und diesen als therapierbare bakterielle Infektion definierte. 1970 wurde die Lyme-Borreliose in Lyme, Connecticut, entdeckt, daher der Name. Sie ist eine durch Vektoren übertragene Krankheit, d. h. sie wird von Wirt zu Opfer übertragen und kann außerhalb des Wirts nicht lange überleben. Am häufigsten wird die Krankheit durch Zeckenbisse nachgewiesen.
Die Infektion mit B. burgdorferi kann sowohl klinisch inapparent als auch in Form einer über mehrere Stadien progredienten oder chronisch persistierenden Multisystemerkrankung verlaufen. Einzelne Krankheitsstadien können übersprungen werden, Spontanheilungen sind möglich.
Borrelien wandern rasch nach Infektion vom Blutkreislauf ins Gewebe.
Erkranken können Menschen, Vögel und alle Säugetiere, also auch Pferde. Übertragung erfolgt vor allem durch den Holzbock, eine Zeckenart.
Akute Entzündungen der Gelenke, Knochen und Knochenhaut schädigen Gelenkoberflächen und führen zu Knochenumbildungen. Die Lyme-Erkrankung folgt auf einen Zeckenbiß oder immer mehr auch durch fliegende Insekten (Pferdebremsen, Stechmücken). Die variable Symptomatik reicht von akuten Hautläsionen (Erythema chronicum migrans) bis hin zu schweren rheumatologischen, neurologischen und kardialen (= das Herz betreffenden) Manifestationen (= Erscheinungen). Grundsätzlich kann nach einem Zeckenbiß jede der klinischen Manifestationen (= Krankheitszeichen) isoliert, aber auch in Kombinationen auftreten.
Borrelien gelingt es durch ihre drehende Eigenbewegung, Gewebe zu penetrieren und in wenig durchblutende Gewebe einzudringen. Borrelien wurden nachgewiesen in interzellulären Räumen wie zum Beispiel in der hyalinen Substanz zwischen den elastischen Fasern in Sehnen und Knorpel, schlafend(dormant)- oder als verharrende (persistierende) Formen. So können Borrelien reaktionslos überdauern und werden dort auch nicht von Antibiotika erreicht. Borrelien vermehren sich durch Teilung und nur dann sind Borrelien für Antibiotika empfindlich. Hierdurch lassen sich auch Rezidive bei chronischer LB und die Notwendigkeit der Wiederholungen von Behandlungen erklären (Intervalltherapie).
Auf Grund der vielfältigen Manifestationen wird die LB auch als „Infektion mit Tarnkappe“ bezeichnet. Sie ist auf der Grundlage der Symptomatik allein auch unter Ausschluss ungezählter anderer Erkrankungen kaum möglich. Hierin kann auch ein Grund für die noch kontrovers geführte Diskussion über die Bedeutung der Infektion mit Borrelien für die Ätiologie eines Krankheitsgeschehens beim Pferd gesehen werden.
Je fortgeschrittener das Erkrankungsstadium umso schwieriger die Therapie und umso schlechter die Prognose für die Heilung.
Symptomliste ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Gangbildstörungen durch Muskelverspannungen, wiederholt auftretende Taktfehler, Fehlstellungen der Gliedmaßen aufgrund Schonhaltung bis hin zu wechselnden Lahmheiten
- Hautveränderungen, Haarausfall bis zum ausgedehnten Ekzem mit massivem Juckreiz
- Augenerkrankungen vom Lidödem, Konjunktivitis, Corneatrübung bis zu massiven Seheinschränkungen (vermutlich Borna-Borreliose-Kombi)
- Verdauungsstörungen mit Bauchschmerzen bis zu akuten Koliken (Borna-Borreliose-Kombi)
- Futterverwertungsstörungen, Abmagerungen bis hin zur Kachexie (Auszehrung)
- Kaustörungen bis hin zur Neigung zu Schlundverstopfung
- Zahnkrankheiten (EOTRH)
- Infektanfälligkeit besonders der Atemwege, Husten, Asthma, Kurzatmigkeit
- Neigung zur Phlegmonbildung (flächenhaft fortschreitende eitrige Entzündung) bei Wunden
- erhöhte Allergiebereitschaft (vermutlich Schwermetall- und andere Vergiftungen)
- erhöhte Kontaktsensibilität der Haut bis hin zum Headshaking (vermutlich Borna-Borreliose-Kombi)
- erhöhte Hufempfindlichkeit bis zur chronischen Huflederhautentzündung, Hufrehe, Abszesse, (oft ist Hufschutz erforderlich)
- bilaterale Augenerkrankungen, wie Keratitis, Chorioidozyklitis und Atrophia et Ablatio retinae
- Verhaltensauffälligkeiten: erhöhte Fluchtbereitschaft, Aggressivität, Überreaktionen auf Stresssituationen, Nervosität, Platzangst, Somnolenz (krankhafte Schläfrigkeit, Narkolepsie), Lethargie (Teilnahmslosigkeit) ( Borna-Borreliose-Kombi)
- frühzeitige Arthrosen
- diverse Organerkrankungen bzw. –Auffälligkeiten (Leber, Niere, Herz)
- Ataxien
- Etc.
Die Diagnose einer Infektion erweist sich oft als äusserst schweirig und meist langwierig. Bluttests können zwar bei der Diagnosestellung helfen, liefern aber oft keine eindeutige Antwort. Wenn jedoch sowohl die körperliche Untersuchung als auch die Tests auf die Krankheit hindeuten, kann Ihr Tierarzt empfehlen, Ihr Pferd gegen die Krankheit zu behandeln.
Die am häufigsten verwendeten Tests suchen nach Antikörpern, die als Teil der Immunantwort des Pferdes auf die Bakterien gebildet werden. Das Pferd produziert diese Antikörper nicht sofort, so dass falsch negative Ergebnisse möglich sind, wenn die Tests kurz nach der Infektion durchgeführt werden.
Der Snap 3Dx ist ein schneller Screening-Test. Er weist Antikörper nach und liefert sofort ein Ergebnis, ohne dass ein Labor benötigt wird.
Ein Labor-ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) liefert eine quantitative Messung der Antikörper. Hohe Werte (200-300 Einheiten und mehr) deuten auf eine Infektion hin. Antikörper können jedoch auch noch lange nach dem Verschwinden der Bakterien im Blut zirkulieren, so dass ein niedriger oder sogar hoher Wert nur bedeuten kann, dass Ihr Pferd irgendwann in der Vergangenheit mit Borrelien in Kontakt gekommen ist.
Ein Western Blot weist Antikörper nach, die gegen spezifische Proteine der Bb-Bakterien gebildet werden. Er ist empfindlicher als der ELISA-Test, der nicht immer gut zwischen Antikörpern gegen Bb und bestimmten anderen Organismen unterscheiden kann. Tierärzte ordnen diesen Test häufig an, um einen positiven ELISA-Test zu bestätigen. Er kann auch zur Bestimmung einer chronischen Borreliose eingesetzt werden. Allerdings stellte sich heraus, dass diese Tests bis zu 55% falsche Ergebnisse liefern (1)
Neben ELISA und Western Blot gibt es noch andere Tests, die jedoch auch nicht ohe Probleme sind:
- Die Nervenwasseruntersuchung durch einen Einstich mit einer Punktionsnadel in die Wirbelsäule bringt "nur" ca 30% falsche Ergebnisse und ist schmerzhaft und mit Risiken behaftet.
- Die PCR (Polymerase-chain-reaction) spürt genetische Sequenzen, also kleine Fragmente der Spirochäten-DNA in Blut, haut, Harn und Gelenksflüssigkeit auf und vermehrt sie millionenhaft. Sie zeigt jedoch ähnliche Schwächen, wie der Western Blot und ELISA.
- Der sog. LTT (Lymphozyten-Transformations-Test) versucht die Erregertätigkeit festzustellen. Auch dieser Test hat sich als unzuverlässig herausgestellt.
Da die Erhebung von verlässlichen Testresultaten so schwierig ist, weiß niemand genau, wie viele Borrelioseinfektionen es überhaupt gibt. Viele Fälle werden als andere Krankheiten falsch diagonstiziert oder nur rein symoptomatisch behandelt. Auch wird eine Diagnostik bezüglich einer vektorbedingten Infektion häufig auch erst gar nicht in Betracht gezogen.
Naturheilkundliche Verfahren, wie Bio-Resonanz Tests oder Biophotonen-Screens (z.B. Metavital-Horse) können eine sehr gute Alternative bei der Diagnose solcher vektorbedingten Infektionen darstellen. Sie sind meist sensitiver als die herkömmlichen Laborverfahren.
Welche Differentialdiagnosen kommen bei diesen Symptomen noch in Betracht?
Ausgeschlossen werden müssen in erster Linie andere vektorbedingte Infektionskrankheiten. Bei diesen Infektionskrankheiten geht es dabei in erster Linie um Equine Herpes Viren, Equine Arteritis Viren, Leptospiren sowie Babesien und Anaplasmen.
Therapie: Die am häufigsten eingesetzten Medikamente zur Behandlung der Borreliose bei Pferden sind die Antibiotika Tetracyclin und Doxycyclin.
Wichtig ist, dass pflanzliche Arzneimittel in vitro eine antimikrobielle Wirkung gegen verschiedene morphologische Formen von B. burgdorferi gezeigt haben. Da es nur eine begrenzte Anzahl von Studien gibt, in denen die Wirkung von pflanzlichen Arzneimitteln auf B. burgdorferi untersucht wurde, ist es hilfreich, sich auf klinische Studien zu stützen, die einen Nutzen von pflanzlichen Arzneimitteln bei anderen Spirochäten und Infektionen wie Mykobakterien gezeigt haben, von denen bekannt ist, dass sie antibiotikatolerante Persistenzzellen bilden (2). So hat sich Andrographis (Andrographis ist eine Pflanze, die in südasiatischen Ländern wie Indien und Sri Lanka heimisch ist. Das Blatt und der unterirdische Stiel werden zur Herstellung von Medikamenten verwendet. Andrographis wird häufig zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältung und Grippe (Influenza) in chinesischen klinischen Studien als wirksame Behandlung von Leptospirose erwiesen (3) und in Kombination mit der Standardbehandlung von Tuberkulose die klinischen Ergebnisse verbessert (4). Hier sind auch noch einige andere in der Phytotherapie eingesetzten Pflanzen zu nennen, wie z.B. Katzenkralle, Banderol, Karde, Cistrose, etc...
Die Phyto- und Mykotherapie blicken auf eine lange Anwendungsgeschichte zurück, die vor fast 5.000 Jahren in Mesopotamien begann und seit über 3.000 Jahren in China dokumentiert ist (5). Die Sicherheit pflanzlicher Arzneimittel wurde in verschiedenen traditionellen Medizinsystemen, wie der ayurvedischen Medizin und der traditionellen chinesischen Medizin über Jahrhunderte hinweg dokumentiert. Jüngste retrospektive und systematische Überprüfungen in der Europäischen Union und in Südamerika haben ergeben, dass schwerwiegende unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit der Verwendung pflanzlicher Arzneimittel sehr selten sind (6, 7).
Dies beinhaltet auch Heilpilze. Heilpilze sind im Wesentlichen immunologisch aktiv. Wie bei allen chronischen Krankheiten gilt es bei der Borreliose, zunächst einmal das Immunsystem zu unterstützen. In Frage kommen der Maitake, der Agaricus und der Hericium für die Darmgesundheit. Eine ganz wichtige Rolle spielt außerdem der Coriolus. Die Vitalpilze Coriolus und Reishi werden besonders zur Behandlung der Borreliose empfohlen. Der Coriolus kommt in Ostasien schon seit langem im Kampf gegen Viren zum Einsatz. Zusätzlich hat der Coriolus auch eine antibakterielle Wirkung. Auch seine hemmende Wirkung auf den Candidapilz konnte bestätigt werden. Ebenso konnte auch die sehr positive Wirkung auf die Leber nachgewiesen werden. Ganoderma lucidum (Reishi) bekämpft wirksam Entzündungen und fördert zudem Entgiftungsprozesse, insbesondere durch die Unterstützung der Leberfunktion.
(1) Vergleich der Testresultate zur Feststellung von Lyme-Borreliose in 516 Labopratorien (Teilnehmer am Wisconsin State Laboratory of Hygiene/College of American Pathologists Proficiency Testing Program) erschienen im Journal of Clinical Microbiology, 1997, 35 (3): 537-43
(2) Zhang Y, Yew WW, Barer MR. Targeting persisters for tuberculosis control. Antimicrob Agents Chemother. (2012) 56:2223–30. 10.1128/AAC.06288-11
(3) Deng S. Preliminary study on the prevention and treatment of leptospirosis with traditional Chinese medicine. Liaoning J Tradition Chin Med.
(4) Widhawati R, Hanani E, Zaini J. Andrographis Paniculata (Burm. F) nees induces clinical and sputum conversion in pulmonary tuberculosis patients medicine science. Int Med J. (2015) 4:1 10.5455/medscience.2014.03.8184
(6) Borchardt JK. The beginnings of drug therapy: ancient mesopotamian medicine. Drug News Perspect. (2002) 15:187–92. 10.1358/dnp.2002.15.3.840015
(7) Di Lorenzo C, Ceschi A, Kupferschmidt H, Lude S, De Souza Nascimento E, Dos Santos A, et al. . Adverse effects of plant food supplements and botanical preparations: a systematic review with critical evaluation of causality. Br J Clin Pharmacol.
(8) Lude S, Vecchio S, Sinno-Tellier S, Dopter A, Mustonen H, Vucinic S, et al. . Adverse effects of plant food supplements and plants consumed as food: results from the poisons centres-based PlantLIBRA study. Phytother Res. (2016) 30:988–96. 10.1002/ptr.5604
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